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Windmühle Hittfeld



Quelle: "Winsener Anzeiger" (29.4.2014)

Hittfelder Windmühle soll restauriert werden

Finanzamt Buchholz erkennt den Mühlenverein als gemeinnützig an


Hittfeld, 30.4.2014


Hv/t Hittfeld. Die Bühne ist frei für die Restaurierung des Hittfelder Wahrzeichens. Nachdem sich der "Verein Hittfelder Windmühle" im vergangenen Frühjahr gegründet hat, um die Mühle wieder instand setzen zu können, hat jetzt das Finanzamt Buchholz die Gemeinnützigkeit des Vereins bestätigt.
"Das war ein ungewöhnlich langwieriges Verfahren", sagt Kai Maier, Zweiter Vorsitzender des Vereins. "Einerseits fiel der erste Antrag im vergangenen Jahr in die Urlaubszeit, andererseits war die Antragstellung aufgrund der Eigentumsverhältnisse sehr kompliziert." Denn anders als zum Beispiel die Wassermühle Karoxbostel ist die Hittfelder Windmühle nicht im Förderverein-, sondern im Privatbesitz. Zudem steht nicht die gesamte Anlage, zu der unter anderem auch die Diskothek und ein Restaurant gehören, unter Denkmalsschutz, sondern lediglich der Mühlenturm und die Zuwegung, die auch nur Gegenstand der Vereinssatzung sind.
1872 wurde der Erdholländer erbaut, ein Mühlentyp, bei dem sich der Arbeitsbereich ebenerdig befindet. Seitdem war das weithin sichtbare, auf einem Hügel im Süden des Dorfes stehende Bauwerk Wahrzeichen des Ortes. In Betrieb war die Mühle, die sich seit den 1890er Jahren im Besitz der Familie Voß befindet, bis 1970 - der letzte Müllermeister Heinrich Voß (heute 74) hatte sie Anfang der 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts von seinem gleichnamigen Vater übernommen. 1983 hätte es die Mühle fast nicht mehr gegeben: Bei einem Großbrand brannte die Diskotek - der frühere Lager- und Laderaum des Mühlenbetriebes - bis auf die Grundmauern ab, jedoch: "Wir haben das Glück gehabt, dass der Turm wegen des gezielten Einsatzes der Feuerwehr von dem Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde", erzählt Heinrich Voß. Bis 2012 gehörte der Turm zur Diskothek und beherbergte eine Bar, seitdem ist er abgetrennt, um den öffentlichen vom kommerziellen Raum zu trennen.
Jetzt will der "Verein Hittfelder Windmühle" das Gebäude nach Denkmalschutzauflagen restaurieren und wieder funktionsfähig machen, damit es später der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Führungen, Mahltage oder Mühlenfeste solle es künftig geben.
Doch bis dahin bleibt viel zu tun: "Das Dach ist undicht", beginnt die Erste Vorsitzende des Vereins, Carmen Schulz-Voß, aufzuzählen. "Die Windrose ist defekt, die Flügel sind defekt und brauchen neue Klappen und im Drehkranz unter dem Mühlenkopf fehlen Zähne im Zahnrad."Da sich die Mühle also nicht in den Wind drehen kann, werden als Sofortmaßnahme in wenigen Tagen die Flügel komplett abgenommen, um die Klappen zu ersetzen und später die übrigen Restaurierungen durchführen zu können: "Das ist eine Maßnahme der Sturmsicherung", sagt Carmen Schulz -Voß.
Auch die Mühlentechnik soll, so gut es geht, wieder instand gesetzt werden, allerdings: "Auf dem ersten Boden ist noch vieles erhalten", sagt Heinrich Voß, "beispielsweise die Steine, die Technik und die Schrotgänge."
Wie lange die Restaurierung dauern wird, hängt jetzt davon ab, ob und wann die beantragten Gelder aus Denkmalschutzmitteln bei Gemeinde und Kreis bewilligt werden."Wir hoffen, dass wir noch im nächsten Jahr etwas aus den Fördertöpfen erhalten und starten können", sagt Kai Meier. In der Zwischenzeit sucht der Mühlenverein, der bislang erst zehn Mitglieder hat, Zulauf: Wir haben uns bisher zurückgehalten, weil wir nicht wussten, was aus den Anträgen wird, aber jetzt geht es richtig los", sagt Kai Meier.


Wer Interesse am "Verein Hittfelder Windmühle" hat, kann unter der Telefonnummer (0173) 8170808 Kontakt zur Vorsitzenden Carmen Schulz-Voß aufnehmen.