Karoxbostel, 9.6.2014
Hurra!! Pünktlich zum Mühlenfest drehte sich die Mühle wieder.
Die zahlreichen Besucher des Karoxbosteler Mühlenfestes konnten am Pfingstmontag das wiedererstellte Wunderwerk bestaunen.
Endlich ist die Wassermühle Karoxbostel wieder eine richtige Mühle.
Jetzt ist das 2,20 Meter breite Mühlrad an die Stelle des alten
zerbrochenen Mühlrades in den Mühlenbkeller aus Granitsteinen
eingebaut worden. Nun ist es absehbar, dass hier bald wieder Schrot gemahlen mwerden kann.
Zwei ganze Tage haben die Mitarbeitwer der Winsener Mühlenbau-Firma Pätzmann die zuvor
in ihre3m Unternehmen gefertigten Einzelteile Stück um Stück zusasammengesetzt, sie haben
zunächst aus Eichenkernholz das Radkreuz um die noch vorhandene, um das Jahr 1900 in Betrieb
gegangene historische Welle herumgebaut, dann die Radwangen aus Cortenstahl aufgesetzt,
anschließend die 32 Stahlschaufeln eingebaut und schließlich das Bodenblech - die zum
Radinneren gewandte Rückwand hinter den Schaufeln - montiert. Diese Holz-Stahl-Konstruktion
des Mühlrades ist mit dessen Vorgänger fast identisch - dies konnte man weniger den Überresten
als den Originalplänen entnehmen, die beim großen Mühlenputz in den Hinterlassenschaften in der
Wassermühle gefunden worden waren. Gebaut hatte das Mühlrad mit einem Durchmesser von 3,80 m schon
damals die Firma Petzmann, aus deren Werkstatt auch die Welle stammt, die nun mehr als 100 Jahre
ihre Dienste geleistet hat und dies wohl ein weiteres Jahrhundert tun kann.
Der Wasserzulauf ist ebenfalls fertiggestellt worden. Die Zulaufrinne für das oberschlächtige
Wasserrad, das so heißt, weil das Wasser von oben auf das Rad geleitet wird, um eine besonders
starke Drehenergie zu erzeugen, ist von der Kunstschmiede Egon Engber in Karoxbostel gefertigt
worden - natürlich nach Denkmalschutzrichtlinien. "Das ist eine tolle Sache, dass sich das Rad jetzt
wieder dreht, wir haben solange darauf hingearbeitet", sagt Carsten Weede, hoch engagiertes
Mühlenvereinsmitglied der ersten Stunde. Wenn alles wieder aufgebaut sei, könne das Mühlrad
drei Mahlwerke betreiben, außerdem über eine Welle das Sägewerk und zudem ein wenig Strom für
den Eigenbedarf erzeugen- so, wie es früher auch getan wurde.
Quelle:Winsener Anzeiger:
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