Boulevard geplant: Hittfeld soll schöner werden
Von Christiane Tauer
Foto: Christiane Tauer / HA
Henning Drewes und Klaus Prigge vom Heimatverein Hittfeld haben viel vor:
Der Heimatverein will die Kirchstraße deutlich aufwerten und regt neuen Weg an der Burg Seevetal an
- Schautafeln sind in der Planung.
Die Kirchstraße in Hittfeld soll attraktiver werden. Das zumindest ist das Ziel
des örtlichen Heimatvereins, der Anfang des Jahres einen Arbeitskreis zur Verschönerung der
Einkaufsstraße ins Leben gerufen hat.
Erste Projekte haben die Ehrenamtlichen bereits umgesetzt: Sie haben rund 70 Stauden gepflanzt
und eine Bank vor der Sparkasse aufgestellt.
Bei Brigitte Ohliger, der Leiterin des Arbeitskreises, ist die Freude darüber groß.
"Etwa 14 Leute sind zu unserem ersten Treffen gekommen und haben mit uns zusammen überlegt,
womit wir anfangen wollen", sagt sie. Einige von den Neuen seien gleich in den Heimatverein
eingetreten, der mittlerweile auf 160 Mitglieder angewachsen ist.
Die Teilnehmer entschlossen sich, mit einer Pflanzaktion anzufangen, da sie relativ unkompliziert
umzusetzen ist. Von der Einmündung der Kirchstraße von der L 213 aus bis zum Rossini sollte
die Begrünung reichen, so der Plan. Anfangen wollten sie mit den öffentlichen Grundstücken,
"da die am traurigsten aussahen", wie Brigitte Ohliger sagt.
Mit Unterstützung der Gärtnerei Buschmann und dem Gartencenter Matthies, die Blumen spendeten,
sowie 150 Euro vom Hittfelder Gewerbeverein machten sich die Freiwilligen schließlich ans Werk.
"Wir haben uns für Stauden entschieden, weil die robust sind und jedes Jahr wiederkommen",
sagt die Arbeitskreisleiterin. Jetzt, wo die Blumen in der Erde sind, will sie mit den
Anliegern sprechen, ob sie sich vielleicht ums Gießen kümmern könnten. Zudem sind Patenschaftsmodelle
für die Pflanzen geplant.
Was eine besondere große Pflanze, nämlich die altehrwürdige Kaisereiche, angeht, will der Arbeitskreis
der Gemeinde den Vorschlag unterbreiten, die westliche Zufahrt zur Friedhofstraße wegfallen zu lassen
und sie stattdessen zur Grünfläche auszubauen. Auf diese Weise soll der Baum, der am 22. März 1897
anlässlich des 100. Geburtstags von Kaiser Wilhelm I. gepflanzt wurde und mittlerweile stark
beschädigt ist, geschont werden.
Weitere Vorschläge sind unter anderem eine Querungshilfe für Fußgänger in Höhe der EWE-Passage,
wie sie bereits der Ortsrat vorgeschlagen hat, sowie eine Erweiterung der Außengastronomie vor
dem Backhus, indem dort auf zwei Parkbuchten verzichtet wird.
Die mögliche Einbahnstraßenregelung für die Kirchstraße, über die der Ortsrat im vergangenen Jahr
gesprochen hatte, scheint mittlerweile vom Tisch zu sein. Die Verwaltung hat auf der jüngsten
Ortsratssitzung auf die Zahlen der letzten Verkehrszählung verwiesen: Seit dem Bau der Westumfahrung
gingen sie kontinuierlich zurück. Die Empfehlung lautete deshalb, auf eine Änderung der Verkehrsführung
zu verzichten.
Der Heimatverein hat aber auch unabhängig von der Kirchstraße zahlreiche Ideen.
So soll der Weg um
den See am Veranstaltungszentrum Burg Seevetal, der so gut wie zugewachsen ist, neu angelegt werden.
Ein Naherholungsgebiet am Moorweidenteich wäre denkbar, außerdem könnten sich Vorsitzender Henning
Drewes und sein Stellvertreter Klaus Prigge vorstellen, einen Geschichtspfad für Hittfeld zu entwickeln.
"Man könnte zum Beispiel Tafeln vor markanten alten Häusern aufstellen, auf denen über ihre
Geschichte informiert wird", schlägt Prigge vor. Eine Zusammenarbeit mit einer Schule oder
der Kirchengemeinde wäre denkbar. "Momentan sind wir aber noch in den Anfängen", fügt er
hinzu.
Zu den kürzlich präsentierten Plänen rund um das denkmalgeschützte Gasthaus "Zum Hundertjährigen"
inklusive Aldi-Ansiedlung und Edeka-Erweiterung (das Abendblatt berichtete) äußert sich Drewes
vorsichtig. Er fragt sich, ob die dort präsentierte Relation von Verkaufsfläche zu Parkplätzen
wirklich richtig sei. Und was die Wiederbelebung des 100-Jährigen betrifft, was für die
Hittfelder Bürger das Wichtigste sei, gebe es zwar Vorschläge seitens des Investors. "Aber das
Wesentliche, nämlich der tatsächliche Betreiber, fehlt bisher", sagt Drewes.
Quelle: "Hamburger Abendblatt" 3.6.2016
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