Die Versuche von 2014 und 2019, im Hittfelder Ortsrat eine „Gestaltungssatzung“ für den Ortskern von Hittfeld
zu Stande zu bringen und zu verabschieden, sind zwar immer noch nicht mit einem positiven Ergebnis gekrönt
worden, aber die einzelnen Fraktionen scheinen sich immerhin darin einig zu sein, dafür zu sorgen,
dass bei notwendigen Um- und Neubauten der vorhandene Dorfcharakter des Ortes gewahrt bleiben soll.
Es wäre wünschenswert, wenn in Zukunft generell eine stärkere Baubegleitung bei Neu-und Umbauten durch die
Gemeinde erfolgen würde
Nicht nur die politischen Entscheidungsträger haben ein entsprechendes Signal gesetzt. Auch auf privater
Ebene sind entsprechende Bemühungen zu sehen. So wird zur Zeit das Gebäude des ehemaligen Geschäftes von Willers,
das sich gegenüber der Grundschule in der Schulstraße befindet, aufwändig renoviert, ohne dass sich die
äußere Hülle des Gebäudes wesentlich verändert hat. Andere Beispiele zeigen ebenfalls, dass mit
entsprechendem Willen und Einfühlungsvermögen sehr wohl bauliche Erneuerungen möglich sind,
die „sich rechnen“ und gleichzeitig der gewachsenen Ortsstruktur gerecht werden.
Wir sehen in Hittfeld und Umgebung aber leider nicht nur positive Entwicklungen.
Beflügelt durch die politisch gewünschten „Verdichtungen“ des vorhandenen Wohnraums, verbunden mit
den rasant steigen Hauspreisen und der Möglichkeit, über extrem niedrige Zinsen Hausinvestitionen
vornehmen zu können, zeigt sich ein gefährlicher Trend, der für die Attraktivität des Ortes zu
einem echten Problem werden könnte.
Da eine Hochbebauung auf engsten Grundstücken mit 3 stöckigen Stadthäusern (2+“Staffelgeschoss“)
nach neuem Baurecht offenbar erlaubt ist, kaufen Investoren kleine Einfamilienhäuser mit
entsprechend kleinen Grundstücken auf, reißen die vorhandenen gut erhalten Häuser ab und
errichten an deren Stelle Großbauten, die natürlich für die benachbarten Grundstücke und
für den Ort selbst eine erhebliche Minderung der vorhandenen Attraktivität bedeuten.
( Der finanzielle Aspekt dieser Wertminderungen wird leider bisher bei der Genehmigung von Bauvorhaben
überhaupt nicht berücksichtigt.)
Damit wird einer drohenden Verstädterung unseres Ortes Tür und Tor geöffnet.
Am Maschener Kirchweg ist z.B. ein gepflegtes unterkellertes Einfamilienhaus mit guter Bausubstanz abgerissen
und durch einen 3-geschossigen Neubau mit 8 (!) Wohneinheiten ersetzt worden.
Eine angemessene ortstypische Neubebauung ohne negative Auswirkung auf die Nachbargrundstücke und den
allgemeinen Ortscharakter hätte an dieser Stelle erfolgen können.
Leider sieht die Neubebauung aber total anders aus.
Anmerkung:
Wer glaubt, dagegen könne er nichts tun, der irrt.
Sensibilisieren Sie Ihre Nachbarn, sprechen Sie mit denen, die ihre Häuser verkaufen wollen
und versuchen Sie, diese zu überzeugen, nicht an den meistbietenden zu verkaufen, sondern an
diejenigen, die auch eine bleibende Attraktivität des liebenswerten Ortes im Auge haben.
Rückblick:
Das Problem ist nicht neu.
Vor circa 100 Jahren wollten die Eigentümer der Heidelandschaften um den Wilseder Berg ihr Land
und den Berg an einen Berliner Großinvestor verkaufen. (für viel Geld).
Dieser plante ein großes Restaurant mit Aussichtsturm und entsprechenden Freizeiteinrichtungen
auf dem Berg.
Eine einzelne Person schaffte es, den Berg und seine Landschaft gegen äußerste Widerstände in einen
Naturpark einzugliedern und diese Landschaft für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.
Ein beeindruckendes Hörspiel des NDR zu diesem Thema finden Sie hier, wenn Sie die Lautsprecher an
Ihrem Gerät aktivieren und links auf das folgende kleine Display drücken:
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Der Stream baut sich nach Anklicken des Startzeichens innerhalb von circa 30 Sek. auf.
Die Lautstärke kann geregelt und der Stream auch unterbrochen werden. Der Ton muss natürlich vorher am Gerät
eingeschaltet worden sein.