Zurück

Die Hittfelder Runden



Quelle:Thomas Sulzyc (WB.Elbe/Geest_17.5.2023

Offizielle Eröffnung

der Hittfelder "Dorfrunde" und der Hittfelder "Bahnhofsrunde"



Zwei kulturhistorische Rundwege in Hittfeld und Umgebung sind in der letzten Woche eröffnet worden:



Schautafeln an Straßen und Plätzen erinnern an Geschichte und Geschichten der Seevetaler Gemeindeteile Hittfeld und Emmelndorf.


Ausflugsgäste und Einheimische haben auf diese Weise die Möglichkeit, zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Ortsgeschichte auf eigene Faust zu erkunden.


Hittfelder "Dorfrunde"


25 Menschen folgten dem Aufruf des Heimatvereins Hittfeld und eröffneten die Hittfelder Dorfrunde.


25 Schautafeln auf einer 1,5 Kilometer langen Route durch den Ortskern erzählen Geschichten von Gebäuden und ihren Bewohnern.


Initiator der "Dorfrunde" ist der "Heimatverein Hittfeld u. Umg."


8.000 bis 9.000 Euro habe die Installation gekostet, sagte der Vereinsvorsitzende Henning Drewes.


Die Gemeinde Seevetal und die EU über die Leader-Region Achtern-Elbe-Diek haben die Rundwege finanziell gefördert. 2.500 Broschüren liegen im Rathaus der Gemeinde Seevetal und in der Buchhandlung Seevetal (Kirchstraße 12) aus. Sie enthalten Texte, entworfen von Ortschronist Sören Sahling zu den einzelnen Rundwegstationen.



Jede Schautafel ist mit einem QR-Code versehen, mit dem sich Erläuterungen auf das Smartphone laden lassen. Der QR-Code verbindet den Nutzer mit der Internetseite des Heimatvereins. Dort ist zum Beispiel nachzulesen, was ein "Schillingshof" ist. Auch andere Begriffe wie zum Beispiel "Büchsenmacher" werden erklärt - in Hittfeld reinigte, reparierte und verkaufte einst ein Händler Waffen.


Zur Eröffnung der Dorfrunde erzählte der Hittfeld-Intimus Sören Sahling lebendig Geschichten an Rundwegstationen. Zum Beispiel, dass noch bis 1970 fünf sogenannte Kolonialwarenläden (kleine Läden mit Grundnahrungsmitteln und Haushaltsbedarf im Sortiment) auf lediglich 200 Metern im Hittfelder Ortskern geöffnet hatten, oder dass die Linden an der Schulstraße vor dem Kirchberg die Überreste eines großen Dorfplatzes seien, auf dem einst Kinder Fußball gespielt haben.



"Bahnhofsrunde"


Nach Beendigung der Dorfrunde erklärten Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede (CDU) und Hittfelds Ortsbürgermeister Helmut Dohrmann (CDU) die Hittfelder Bahnhofsrunde für fertiggestellt und eröffnet.


Der mehr als 3 Kilometer lange Rundweg beginnt und endet am Hittfelder Bahnhof, deshalb heißt er "Bahnhofsrunde".


Sie geht auf eine Initiative des Ortsrats Hittfeld, Emmelndorf zurück. Emily und Carsten Weede haben den Rundweg zusammen mit dem Medienunternehmer Frank Dyndra umgesetzt.


Eröffnung der Bahnhofsrunde war bereits 2018, allerdings fehlten damals die Schautafeln an den einzelnen Stationen. Nutzer orientierten sich damals anhand eines Flyers.


Zwölf Schautafeln, mit QR-Codes versehen, erinnern heute an vergessene Gebäude und verstorbene Persönlichkeiten in Hittfeld und Emmelndorf.


Die Bahnhofsrunde liefert die Erklärung, warum sich der Hittfelder Bahnhof so weit vom Ortszentrum befindet. Ursprünglich sollte er in der Nähe des Gasthauses "Zum Hundertjährigen" entstehen. Der Kaufmann H. G. Homeyer machte jedoch seinen Einfluss geltend und sorgte dafür, dass die Züge im Jahr 1874 ihren Haltepunkt in der Feldmark von Emmelndorf erhielten. Der Grund: Der Kaufmann befürchtete, dass die Kundschaft seines Kaufhauses nach Harburg abwandern könnte.


Damals, ohne Anschluss an die Bahn, seien die Hittfelder nur einmal im Jahr zum Einkaufen nach Harburg gefahren, sagt Emily Weede.


Am früheren Meyermannschen Hof an der Straße Am Göhlenbach liegen Bahnhofsrunde und Dorfrunde eng beieinander.


Geht es nach Emily Weede, sollte das Netz aus kulturhistorischen Rundwegen noch ausgebaut werden.


"Wir haben noch viele Ideen", sagt die Bürgermeisterin.